Mai 2023: Kleine Vortragsreise

Vom 23.05.-25.05 macht die Initative eine kleine Vortragsreise. Stationen und Themen sind:

23.05 Siegen: Gegen Patriarchat, Staat, Kolonialismus Kapitalismus – Anarchismus eine Einführung um 18.00 Uhr – bei guten Wetter: FAU-Garten (Melanchthonstraße) oder bei schlechten Wetter das VEB Siegen (Marienborner Str. 16.).


24.05 Mainz: Wir werden nicht gerettet werden – Anti-Autoritäre Perspektiven auf die Klimakatastrophe um 18.00 Uhr – Haus Mainusch (Staudingerweg 23).

25.05 Wiesbaden: Für ein Ende der Polizei Warum wir die Polizei nicht reformieren können und wie gemeinschaftliche Verantwortungsübernahme aussehen kann – um 18.00 Uhr im Cafe Klatsch Wiesbaden (Marcobrunnerstr. 9).

Nachfolgen mehr Infos zu den einzelnen Vorträgen:

23.05 – Siegen: Gegen Patriarchat, Staat, Kolonialismus Kapitalismus – Anarchismus eine Einführung

Das Wort Anarchie stammt aus dem Griechischen und bedeutet Herrschaftsfreiheit. Einst die stärkste sozialistische Strömung, wurde der Anarchismus von Faschismus, Staatssozialismus und staatlicher Demokratie bis zum Ende der 1930er–Jahre fast vollständig ausgelöscht. Aufgrund ihrer Beteiligung an der neuen Welle weltweiter Aufstände wird die anarchistische Bewegung nun wieder sichtbarer. Auch die Herrschenden erkennen wer soziale Bewegungen und die Kämpfenden in Aufständen gegen sie unterstützt, egal ob liberal, konservativ oder faschistisch – alle sind in ihre Feindschaft dem Anarchismus gegenüber miteinander verbunden.

Wir wollen die Gunst der Stunde nutzten, um die Frage Vieler zu beantworten was Anarchismus überhaupt ist und worin er sich von anderen Theorien und Bewegungen (vor allem der staatlichen Linken) unterscheidet?

Welches Weltbild steht hinter dem Versuch, dass Universum zu kontrollieren und beherrschen? Warum lehnen Anarchist*innen Kapitalismus und Staat ab? Was ist eigentlich das Patriarchat? Weshalb sind Herrschaft und Hierarchien die grundsätzliche Ursache vieler Probleme unserer Welt? Wollen Anarchist*innen eine andere Politik oder andere Gesellschaft(en)? Wieso sind Revolutionen, die den Staat nutzen wollen, um die Welt zu verbessern zum Scheitern verurteilt? Warum ist unsere aktuelle Lebensweise zutiefst kolonial und rassistisch? Diese und weitere Fragen sollen im Vortrag beantwortet werden.

Anschließend werden Grundprinzipien von anarchistischen Zusammenleben dargestellt und wir können gemeinsam diskutieren was für Schritte es braucht, um diese Gesellschaft zu verlassen.

Auch wer sich mit dem Anarchismus schon mal intensiver beschäftigt hat, ist herzlich eingeladen, denn der Vortrag findet aus einer für den deutschsprachigen Raum eher ungewöhnlichen Perspektive statt: Basis des Vortrages ist aktuelle anarchistische Theorie vor allem von schwarzen und indigenen Anarchist*innen. Weitere inhaltliche Einflüsse sind Ökoanarchismus, anti-zivilisatorischer Anarchismus, Solarpunk&Wildpunk, prä/postlinker Anarchismus und aufständischer Anarchismus.

Der Vortrag findet am Dienstag, den 23.05.2023 in Siegen statt. Er beginnt um 18.00 Uhr.  Ort ist bei gutem Wetter der FAU-Garten (Melanchthonstraße) oder ansonsten das VEB Siegen, Marienborner Str. 16.  Bitte schaut am Tag vorher auf  siegen.fau.org vorbei. Der Vortrag wird von der Initative Schwarzer Wald gehalten und der FAU Siegen organisiert.

24.05. – Mainz: Wir werden nicht gerettet werden – Anti-Autoritäre Perspektiven auf die Klimakatastrophe 

 

 

 

Die Klimakatastrophe ist keine Fehler im System – nicht aus der Gier einiger Weniger entstanden, sondern logische Folge unserer Gesellschaftsordnung und Lebensweise… Ausgehend von anarchistischen und indigenen Analysen werden wir darüber sprechen, was die Ursachen der Klima- und ökologischen Katastrophe(n) sind und warum die Lösungen für sie längst existieren und „nur“ nicht umgesetzt werden. Wir gehen dabei an die Wurzeln unserer Gesellschaft. Fragen, die dabei geklärt werden sollen sind: Warum ist der Staat nicht nur kein Mittel zur Lösung von Mitweltzerstörung, sondern ein zentraler Verursacher? Wie hängen Klimakatastrophe und Kolonialismus zusammen? Warum dient Mitweltzerstörung auch dem Machterhalt und der Herrschaftsausdehnung von Institutionen wie dem kapitalistischen Markt und dem Staat? Was hat das Patriarchat mit alledem zu tun?
Bei den Lösungen soll es darum gehen, wie wir Widerstand gegen weitere Zerstörung mit Vorbereitung und Anpassung an die nicht mehr verhinderbaren Katastrophen und die Schaffung von gleichwertigen, solidarischen Gemeinschaften verbinden können. Außerdem wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, wie sich unserer Verhältnis zu unserer Mitwelt verändern muss, um von Beherrschung dieser hin zu Respekt ihr gegenüber zu kommen.
Es wird sich zeigen, dass (fast) alle Lösungen bereits existieren, Hoffnungslosigkeit befreiend sein kann und auch wenn wir viel unnötiges Leid nicht mehr verhindern können der Bruch und Kampf gegen diese Gesellschaft weiter bedeutungsvoll ist.

Der Vortrag findet statt um 18.00 Uhr am 24.05 im Haus Mainusch in Mainz (Staudingerweg 23) statt. Er wird von der Initative Schwarzer Wald gehalten und vom Anarchistischen Kollekiv Wiesbaden organisiert.

25.05 – Wiesbaden: Warum wir die Polizei nicht reformieren können und wie gemeinschaftliche Verantwortungsübernahme aussehen kann

Hier könnte jede Ort stehen, weil in jeder Stadt und in jedem Dorf schon Menschen von der Polizei ermordet, gefoltert, inhaftiert oder angegriffen wurden.
Seit ca. 150 Jahren unterdrückt und terrorisiert die Polizei jene Menschen, die in der gesellschaftlichen Ordnung Niedrigstehen. Und obwohl sie genau mit diesen Auftrag gegründet wurde, nämlich Sklaverei und Kolonialismus aufrechtzuerhalten und Aufstände von Armen zu verhindern, herrscht in Deutschland unter Kritiker*innen der Polizei die Idee vor sie zu reformieren.

Die Polizei verstehen

In unserem Vortrag sprechen wir darüber wie die Polizei entstanden ist, was ihre Funktion und Struktur ist und warum wir sie eben nicht reformieren können, sondern sie los werden müssen.
Weitere Punkte sind: Welche Mythen über die Polizei sind verbreitet? Was für Beispiele des Widerstandes gegen die Polizei gibt es?

Lernen Verantwortung zu übernehmen

Anschließend geht es um Formen von Zusammenleben bei denen Menschen gemeinschaftlich Verantwortung übernehmen: Wie gehen und gingen Gesellschaften ohne Polizei und Staat mit Konflikten, Übergriffen und äußerer Gewalt um? Was für Möglichkeiten haben wir die Macht der Polizei in unserem Alltag zu schwächen?
Wir setzen an einigen Stellen anarchistische Kritiken voraus, wer mag kann sich daher vorher einen Anarchismus-Einführungsvortrag anhören. Den findet ihr hier: (BITTE VERLINKEN: https://kolektiva.media/w/joPaQ2xZbCiop3J1uouh7v)

Ort, Datum und Zeit und Umgang miteinander

Der Vortrag findet am Donnerstag, den 25.05.2023 im Cafe Klatsch Wiesbaden (Marcobrunnerstr. 9) statt. Er beginnt um 18.00 Uhr. Der Vortrag wird von der Initative Schwarzer Wald gehalten und vom Anarchistischen Kollektiv Wiesbaden organisiert.

Weil wir einen geschützten Raum für Betroffene von Polizei schaffen wollen, behalten wir uns vor Menschen, die Polizei in größeren Ausmaß verteidigen nach Bedarf auszuschließen.